ABOUT

ZUR PERSON

José Federspiel, auch bekannt als DaMos, präsentiert sich als ein polyvalenter Künstler im Bereich der Multimediakunst und urbanen Musik, geboren im Jahr 1977 in Chur.

Seit 1995 erntet er erste Erfolge mit Graffiti-Projekten und Videoarbeiten. Trotz des Abschlusses seiner Graffiti-Aktivitäten im Jahr 1999 integriert er weiterhin diese kreativen Elemente in seine Malerei und Videokunst.

Federspiel absolvierte sein Studium an der HGK (FH) Luzern, wo er nach fünf Jahren Ausbildung mit Auszeichnung in Bildender Kunst abschloss. Im Jahr 2002 erregte er Aufsehen mit seiner Abschlussarbeit, dem experimentellen Film “Würfelwelt”, der für den internationalen Medienkunstpreis (D, Karlsruhe) nominiert war und eine Auszeichnung erhielt, wodurch er auf Arte, SRF und 3Sat gezeigt werden konnte.
2011 erhielt er vom Kanton Graubünden einen Förderpreis für seine Arbeit als Multimediakünstler und Musiker. José Federspiel gilt als einer der Gründungsväter der “Bündner Hip-Hop-Kultur”, die 2022 ihr 30-jähriges Bestehen feiert. Er hat diese Kultur maßgeblich geprägt und ist nach wie vor in diesem Bereich aktiv.

Sein aktuelles Schaffen erstreckt sich über digitale Malerei/Zeichnungen, Videoarbeiten sowie Rap- und elektronische Musik. Seit über 20 Jahren ist José Federspiel als selbstständiger “Visueller Gestalter”, Illustrator und freischaffender Künstler tätig. Er lebt gemeinsam mit seiner Frau im Taminatal und ist stolzer Vater von zwei Kindern.

AAM (SERIE I -II) #animalsaroundme

In seinem Werk “Animals around me” hält Federspiel die Tierwelt seiner unmittelbaren Umgebung fest und schafft eine eindrucksvolle Hommage an das, was ihn unmittelbar umgibt. Er taucht dabei vollkommen in das Hier und Jetzt ein und widmet einem einzigen Wesen seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Federspiel betont vehement die Bedeutung, sich nicht von Fernweh und Reisen ablenken zu lassen. Die einzige Regel, der er folgt, ist, dass er das jeweilige Tier an seinem Wohnort entweder gesehen oder gehört haben muss (aktuell arbeitet er an einem Porträt des Wolfs, den er bislang “nur” gehört hat). In seinen Arbeiten werden die Tiere aus ihrer natürlichen Umgebung isoliert, um den Fokus ganz und gar auf das Wesentliche zu lenken.

Wertschätzung im Atelier

Im Buch “Jenseits von Natur und Kultur” weist der Anthropologe Philippe Descola darauf hin, dass bereits die Verwendung des Begriffs “Natur” eine Art Gewalt gegenüber diesen lebendigen Territorien darstellt. Er argumentiert, dass die Vorstellung von “Natur” ein Fetisch unserer Zivilisation ist, die ein komplexes, konfliktreiches und oft destruktives Verhältnis zur lebendigen Welt, die sie als “Natur” bezeichnet, hat. Dabei ziehen wir eine klare Grenze zwischen Mensch und Natur, die uns erhaben fühlen lässt. Doch könnte es sein, dass wir uns hierdurch ein Trugbild erschaffen haben?

In seinem Schaffen nutzt Federspiel den digitalen Malstift in einem stundenlangem iterativen Prozess, Strich für Strich, als eine wertschätzende Anerkennung gegenüber unserem natürlichen Lebensraum und seiner Bewohner. Diese Anerkennung ist besonders relevant, da viele Lebewesen derzeit mit den Auswirkungen verschiedenster Naturkatastrophen konfrontiert sind, was Existenzängste schüren kann. Solche Ereignisse erinnern uns daran, dass wir Alle denselben unvorhersehbaren Kräften unserer natürlichen Umgebung ausgesetzt sind. So rücken die beiden Welten, “Mensch und Natur”, näher zusammen, und die Grenzen zwischen ihnen verschwimmen. 

In dieser Annäherung im Atelier nimmt das Gefühl der Demut den Platz der Erhabenheit ein. Im Kern der Existenzangst erkennt Federspiel eine tiefe Verbundenheit, ein rohes, unverfälschtes Lebendigsein.

Der kreative Prozess

Federspiel schafft eine zeitgenössische Formsprache, die eine faszinierende Verbindung zwischen der Natur und der Technologie herstellt. Jedes seiner Kunstwerke erfordert einen äußerst sorgfältigen und zeitaufwendigen Prozess. Nehmen wir zum Beispiel das grüne Heupferd, für dessen Entstehung fast 200 Stunden benötigt wurden. Statt einfach fotografische Vorlagen zu reproduzieren, erstellt er Fotocollagen aus einer Vielzahl von Fotos und Makroaufnahmen einzelner Körperteile nach umfangreicher Recherche und Sichtung. Wenn nötig, dekonstruiert und rekonstruiert Federspiel das Motiv aus seiner eigenen Vorstellungskraft heraus, um fehlende Perspektiven zu ergänzen. Dieser Ansatz verhindert das bloße Abmalen von Fotos und ermöglicht seiner künstlerischen Intuition Raum zur Entfaltung. Gelegentlich konsultiert er Tierpräparatoren, um zusätzliche Details zu erhalten, wodurch eine nahtlose Verschmelzung von Realität und Imagination in seinen Werken entsteht.

QUBES #qubes (Serie, I-IX)

Die Graffiti Qubes welche er aus diversen Skizzen & Zeichnungen aus seiner Sammlung collagiert sind zwischen 2018 und 2020 entstanden . Bei dieser Technik werden ältere Skizzen & Zeichnungen mit abstrakten Elementen zu einer digitalen Einheit vereint.

BL #black_lines

Eine weitere aktuelle Serie “black lines”. Harte Brüche, schwarz oder weiss, keine Graustufen – harte Realität.

BETWEEN/DAZWISCHEN #dazwischen (diverse)

Bei diesen Werken mixt José Federspiel fotorealistische Malereien (meist aus regionalen Naturfotos) mit seinen typografischen und urbanen Graffitielementen und arbeiten aus seinem Frühwerk.

TECHNIK:

Federspiel zeichnet seit mehr als 10 Jahren digital auf einem “Wacom Cintiq” Bildschirm. Es werden jedoch bewusst keine NFT Plattformen bedient, da diese momentan noch sehr viel Strom verbrauchen. Es wird daher je Bild eine Datei mit 256 bit Verschlüsselung hergestellt und verkauft.( Inklusive unterzeichnetem Zertifikat). Der Käufer entscheiden dabei selber, ob er später sein erhaltenes Werk als digitalen Druck oder auf einem hochauflösenden Bildschirm zeigen möchte.

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IN ENGLISH

ABOUT THE PERSON

José Federspiel, also known as DaMos, is a versatile personality in the field of multimedia and urban music, born in 1977 in Chur.

Since 1995, he has achieved early success with graffiti projects and video works. Although he concluded his graffiti activities in 1999, he continued incorporating these creative elements into his painting and video art.

Federspiel studied at the HGK (FH) Luzern, where, after five years of education, he graduated with honors in Fine Arts. In 2002, he gained attention with his thesis, the experimental film “Würfelwelt,” nominated for the international Media Art Award (D, Karlsruhe), receiving an honorary award and subsequently being showcased on Arte, SRF, and 3Sat.

In 2011, he received a sponsorship award from the Canton of Graubünden for his work as a multimedia artist and musician.

José Federspiel is considered one of the founding figures of “Graubünden Hip-hop Culture,” which celebrates its 30th anniversary in 2022. He has significantly shaped this culture and remains active in the field.

His current work spans digital painting/drawings, video works, and rap and electronic music. José Federspiel has been working as a self-employed “Visual Designer,” illustrator, and freelance artist for over 20 years. He lives in Taminatal with his wife and is a proud father of two children.

AAM (SERIES I – II) #animalsaroundme

Artistic Motif

In his work “Animals around me,” Federspiel captures the wildlife in his immediate surroundings, creating an impressive homage to what surrounds him directly. He immerses himself completely in the present, dedicating his undivided attention to a single being. Federspiel vehemently emphasizes the importance of not being distracted by wanderlust and travels. The only rule he follows is that he must have seen or heard the respective animal at his place of residence (he is currently working on a portrait of a wolf he has so far “only” heard). In his works, the animals are isolated from their natural environment to focus entirely on the essence.

Appreciation in the Studio

In the book “Beyond Nature and Culture,” anthropologist Philippe Descola points out that the use of the term “Nature” is a form of violence against these living territories. He argues that the concept of “Nature” is a fetish of our civilization, representing a complex, conflict-ridden, and often destructive relationship with the living world it calls “Nature.” We draw a clear line between human and nature, which makes us feel superior. But could it be that we have created an illusion through this?

In his work, Federspiel uses the digital pen in a lengthy iterative process, stroke by stroke, as an appreciative acknowledgment of our natural habitat and its inhabitants. This recognition is particularly relevant as many beings are currently facing the effects of various natural disasters, which can instill existential fears. Such events remind us that we are all subject to the same unpredictable forces of our natural environment. Thus, the two worlds, “human and nature,” come closer together, and the boundaries between them blur.

In this approach in the studio, the feeling of humility takes the place of superiority. In the core of existential fear, Federspiel recognizes a deep connection, a raw, unadulterated essence of being alive.

The Creative Process

Federspiel creates a contemporary visual language that establishes a fascinating connection between nature and technology. Each of his artworks requires an extremely careful and time-consuming process. Take, for example, the green grasshopper, which took almost 200 hours to create. Instead of simply reproducing photographic references, he creates photo collages from a variety of photos and macro shots of individual body parts after extensive research and review. If necessary, Federspiel deconstructs and reconstructs the motif from his own imagination to fill in missing perspectives. This approach prevents mere copying of photos and allows room for his artistic intuition to unfold. Occasionally, he consults taxidermists to obtain additional details, resulting in a seamless fusion of reality and imagination in his works.

QUBES #qubes (Series, I-IX)

The graffiti Qubes, collaged from various sketches & drawings in his collection, were created between 2018 and 2020. In this technique, older sketches & drawings are combined with abstract elements to form a digital unity.

BL #black_lines

Another current series is “black lines matter.” Sharp breaks, black or white, no gray areas – harsh reality.

BETWEEN/DAZWISCHEN #dazwischen (various)

In these works, José Federspiel mixes photorealistic paintings (mostly from regional nature photos) with his typographic and urban graffiti elements and works from his early career.

TECHNIQUE:

Federspiel has been drawing digitally on a “Wacom Cintiq” screen for more than 10 years. However, he consciously avoids NFT platforms as they currently consume a lot of energy. Therefore, a file with 256-bit encryption is created and sold for each image (including a signed certificate). The buyer decides whether to later display the received work as a digital print or on a high-resolution screen.